Finanzbuchhaltung

Die Grundlagen des Finanzmanagements: Definition, Bereiche & Aufgaben

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Lea Friedel|

26.12.23

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(Lesedauer: 5 min)

Finanzmanagement ist eine Säule der erfolgreichen Unternehmensführung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hauptziel des Finanzmanagements ist es, den Unternehmenswert zu maximieren und das finanzielle Risiko zu minimieren.

  • Kapitalbeschaffung, Cashflow- und Risikomanagement sind einige der Hauptaufgaben im Finanzmanagement.

  • Typische Finanzteams bestehen aus dem CFO, Controller:innen und der Buchhaltung.

  • Finanzteams sollten am besten mit Software arbeiten, um ihren Rechnungsverarbeitungsprozess optimal zu kontrollieren.

Finanzmanagement ist eine wertvolle Komponente jedes Unternehmens. Es geht weit über das bloße Zahlenjonglieren hinaus; es bedeutet strategisches Denken, gründliche Analyse und eine proaktive Herangehensweise.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Ziele, die operativen und strategischen Aspekte, die grundlegenden Aufgaben und die Berufsmöglichkeiten im Bereich des Finanzmanagements.

Ziele des Finanzmanagements

Das Hauptziel des Finanzmanagements ist es, den Unternehmenswert zu maximieren und das finanzielle Risiko zu minimieren. Es geht darum, ein Gleichgewicht zwischen Profit und Risiko zu finden, um die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens zu gewährleisten.

Dazu gehört auch die Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität, um laufende Verpflichtungen zu erfüllen, und die Planung für zukünftige Wachstumschancen.

Operatives und strategisches Finanzmanagement

Das operative Finanzmanagement befasst sich mit den täglichen finanziellen Aktivitäten eines Unternehmens. Dazu gehören Budgetplanung, Cashflow-Management und die Überwachung von Ausgaben und Einnahmen. Es ist das Rückgrat des Finanzmanagements, das sicherstellt, dass das Unternehmen reibungslos und effizient läuft.

Das strategische Finanzmanagement hingegen nimmt eine langfristige Perspektive ein. Es beinhaltet die Planung und Umsetzung finanzieller Strategien, die darauf abzielen, langfristige Ziele zu erreichen, wie z.B. Expansion, Diversifikation oder Unternehmenszusammenschlüsse und -übernahmen. Dies erfordert ein tiefgreifendes Verständnis der Markttrends und eine vorausschauende Planung.

Aufgaben des Finanzmanagements

Jeder der Aufgaben trägt auf seine Weise dazu bei, das finanzielle Gleichgewicht zu wahren und die langfristigen Ziele eines Unternehmens zu unterstützen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bereiche des Finanzmanagements:

1. Kapitalbeschaffung: Finanzierung durch Eigen- oder Fremdkapital

Hier geht es darum, die notwendigen Finanzmittel zu sichern, um die Geschäftsoperationen zu finanzieren und Wachstumspläne zu unterstützen. Dies kann durch Eigenkapital (z.B. Aktienausgabe), Fremdkapital (z.B. Kredite und Anleihen) oder eine Kombination aus beidem erfolgen. Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zwischen den verschiedenen Finanzierungsquellen zu finden, um die Kapitalkosten zu minimieren und die Kapitalstruktur zu optimieren.

2. Cashflow-Management: Die Sicherstellung der Liquidität

Effektives Cashflow-Management ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Liquidität und die Sicherstellung, dass das Unternehmen jederzeit in der Lage ist, seine Verpflichtungen zu erfüllen. Dies umfasst die Überwachung des Geldeingangs und -ausgangs, die Optimierung des Working Capitals und die Verwaltung von Zahlungszyklen.

3. Finanzberichterstattung: Erstellung und Analyse von Finanzberichten

Die Finanzberichterstattung ist für die Transparenz und die Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen wesentlich. Sie beinhaltet die Erstellung von Abschlüssen wie der Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung.

4. Finanzplanung und Finanzanalyse: Erstellung von Budgets, Prognosen und Finanzmodellen.

Finanzplanung und Finanzanalyse sind darauf ausgerichtet, zukünftige Finanzbedürfnisse zu prognostizieren und Strategien zu entwickeln, um diese Bedürfnisse zu erfüllen. Dies beinhaltet Budgetierung, Prognoseerstellung, und die Durchführung von Szenarioanalysen, um die finanzielle Performance des Unternehmens zu überwachen und zu verbessern.

5. Investitionsmanagement: Entscheidungen über Kapitalinvestitionen und Portfolio-Management.

Das Investitionsmanagement befasst sich mit der Allokation von Unternehmensmitteln in verschiedene Vermögenswerte oder Projekte. Ziel ist es, maximale Renditen bei angemessenem Risiko zu erzielen.

Dies erfordert sorgfältige Analyse und Bewertung potenzieller Investitionen, sei es in physische Vermögenswerte wie Anlagen und Ausrüstungen oder in finanzielle Anlagen wie Wertpapiere.

6. Risikomanagement: Identifikation und Minimierung finanzieller Risiken.

Im Finanzmanagement ist das Risikomanagement unerlässlich, um potenzielle finanzielle Verluste zu minimieren. Dies beinhaltet die Identifizierung, Analyse und das Management von Risiken, die sich aus Marktschwankungen, Kreditrisiken, operationellen Risiken und anderen externen Faktoren ergeben können.

7. Finanzkontrolle

Die Finanzkontrolle bezieht sich auf die Überwachung und Steuerung der finanziellen Aktivitäten des Unternehmens. Es geht darum sicherzustellen, dass alle finanziellen Ressourcen effizient genutzt werden und dass die finanziellen Ziele des Unternehmens erreicht werden.

Jeder dieser Bereiche des Finanzmanagements ist entscheidend für die Schaffung und Erhaltung eines soliden finanziellen Fundaments, das notwendig ist, um die Herausforderungen des Geschäftslebens zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu fördern.

Klassische Berufe im Finanzmanagement

Karrieremöglichkeiten im Finanzmanagement sind sowohl vielfältig als auch anspruchsvoll. Folgende Rollen sind typisch für den Finanzbereich:

Finanzanalyst:in: Spezialisiert auf die Analyse von Finanzdaten zur Unterstützung von Geschäftsentscheidungen.

Finanzmanager:in: Verantwortlich für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens.

Risikomanager:in: Fokussiert auf die Identifizierung und Minimierung von Risiken.

Investmentbanker:in: Arbeitet mit Unternehmen zusammen, um Kapital durch Aktien und Anleihen zu beschaffen.

Controller:in: Überwacht die Buchhaltungs- und Finanzberichterstattung.

Hilfreiche Tipps für Finance-Teams

Der Monatsabschluss und vor allem Jahresabschluss bedeuten riesigen Stress? Wenn du in einem Finance-Team arbeitest, kennst du das Problem bestimmt. Hier gibt es ein paar Tipps für dich, wie du mit Sorgfalt und Vorarbeit solche Stressfaktoren vermeiden kannst:

1. Rückfragen sofort klären: Nicht erst bis zum Monatsabschluss warten, sondern gleich klären, wenn es Fragen gibt. Mit der Rechnungsmanagement-Software Candis geht das zum Beispiel ganz fix via Kommentarfunktion.

2. Beachte den digitalen Wandel und optimiere deine Prozesse: Wer rastet, der rostet – gilt auch für den Finanzbereich. Wer immer noch in Papierkram versinkt, hat sich noch nicht genug informiert über die neuen Möglichkeiten, die es zum Beispiel im Bereich Software gibt. Mit künstlicher Intelligenz und digitaler Archivierung kannst du deine Finanzprozesse und Buchhaltung auf dem neusten Stand halten und dir eine Menge Mühe sparen.

3. Zentraler Rechnungseingang: Wenn deine Rechnungen immer noch „mal hier, mal da“ ins Unternehmen flattern, ziehe lieber einen Schlussstrich: Richte für deine Buchhaltung eine zentrale E-Mail-Adresse ein, wo alle Rechnungen eintreffen müssen. So schaffst du Ordnung und Übersicht, nimmst deine Mitarbeiter:innen aus der Gleichung und vor allem: Die Rechnungsfreigabe fließt so in Zukunft viel schneller.

4. Buche wochenaktuell: Bis zum 10. des Folgemonats muss der Monatsabschluss stehen – das ist gesetzlich verankert. Doch hast du schonmal vom Fast close gehört? Wenn du in Zukunft wöchentlich buchst, bist du eher pünktlich am Ende des Monats abschlussfähig. Das spart nicht nur Stress, sondern hilft dir auch dabei, unternehmerische Entscheidungen auf einer validen Datenbasis zu treffen.