Cashflow – Der Fluss des Geldes

Definition

Der Cashflow stellt den Zahlungsmittelzufluss bzw. -abfluss eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums dar. Er gibt an, wie viel Geld in den Geschäftsbetrieb fließt und wie viel davon für verschiedene Zwecke verwendet wird. Ein positiver Cashflow zeigt, dass mehr Geld hereinkommt, als herausgeht, während ein negativer Cashflow das Gegenteil bedeutet.

Der Cashflow wird innerhalb einer festgelegten Zeitspanne – zumeist eines Geschäftsjahres – errechnet und ist eine wichtige Kennzahl der Unternehmensanalyse. Wird ein Überschuss errechnet, wird dieser als Mittelzufluss bezeichnet. Bei einem Mangel spricht der Buchhalter von einem Mittelabfluss.

Diese Kennzahl ist in Deutschland vor allem für Kreditgeber, Investoren und Aktionäre interessant, da sie erkennen, ob gesteckte Ziele vom Unternehmen erreicht wurden und ob es sich lohnt Geld in das Unternehmen zu investieren.

Kategorien des Cashflows

Der Cashflow wird oft in verschiedene Kategorien unterteilt, um die Quellen und Verwendungen von Mitteln klarer zu erkennen:

  1. Operativer Cashflow: Er bezieht sich auf den Zahlungsmittelzufluss aus dem Kerngeschäftsbetrieb. Dazu gehören Einnahmen aus Verkäufen, Zahlungen an Lieferanten und Mitarbeiter, Zinsen und Steuern.

  2. Investitions-Cashflow: Dieser Cashflow resultiert aus Investitionsaktivitäten wie dem Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen.

  3. Finanzierungs-Cashflow: Hier geht es um den Zahlungsmittelzufluss aus Finanzierungsaktivitäten. Dazu gehören die Aufnahme von Darlehen, die Rückzahlung von Schulden, die Ausgabe von Aktien und die Zahlung von Dividenden.

Welche Bedeutung hat der Cashflow für Unternehmen=

  1. Liquidität: Der Cashflow gibt einen Überblick über die Liquidität eines Unternehmens. Ein kontinuierlich positiver operativer Cashflow zeigt, dass ein Unternehmen seine laufenden Ausgaben aus seinem operativen Geschäft decken kann.

  2. Investitionskapazität: Ein positiver Cashflow bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, in Wachstum und Expansion zu investieren, ohne auf externe Finanzierung angewiesen zu sein.

  3. Kreditwürdigkeit: Ein starker Cashflow kann die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens verbessern, da er zeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden zu bedienen.

Die Kapitalflussrechnung: Cashflow ermitteln

Auf Deutsch heißt der Cashflow ganz einfach Kapitalfluss. Er wird über eine Kapitalflussrechnung ermittelt. Unternehmer können den Cashflow direkt errechnen oder aber indirekt.

Für besondere Fälle kann zur Ermittlung des Kapitalflusses auch die Free Cashflow Methode, die Discounted-Cashflow-Methode oder die Variante-Cashflow-Return on Investment genutzt werden.

Die direkte Ermittlung des Cashflow

Wer den Cashflow direkt ermitteln möchte, der kann ganz einfach die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben errechnen. Diese Methode wird nur sehr selten von Unternehmen benutzt, obwohl sie die genauere Aufstellung über die Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens erzielt.

Cashflow = Einnahmen – Ausgaben

Kapitalfluss indirekt ermitteln

Die indirekte Berechnung geht vom Jahresüberschuss aus. Zuerst müssen die nicht zahlungswirksamen Erträge abgezogen werden. Anschließend werden die nicht zahlungswirksamen Aufwendungen hinzugerechnet.

Cashflow = Gewinn + nicht zahlungswirksame Erträge + nicht zahlungswirksame Aufwendungen

Nicht zahlungswirksame Erträge sind beispielsweise:

  • Entnahme oder Auszahlungen aus Rücklagen

  • Minderung des Gewinnvortrages

  • Zuschreibungen

  • Auflösungen von Wertberichtigungen

  • Minderung der Sonderposten mit Rücklageanteil

  • Auflösung von Rückstellungen

  • Bestandserhöhungen fertiger und unfertiger Erzeugnisse

  • Aktivierte Eigenleistungen

  • periodenfremde und außerordentliche Erträge

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen sind zum Beispiel:

  • Einstellungen oder Einzahlungen in Rücklagen

  • Erhöhung des Gewinnvortrages

  • Abschreibungen

  • Erhöhung der Sonderposten mit Rücklageanteil

  • Erhöhung der Rückstellungen

  • Bestandminderung fertiger und unfertiger Erzeugnisse

  • periodenfremde und außerordentliche Aufwendungen

Unterschied zwischen Cashflow und Gewinn

Es ist wichtig zu betonen, dass der Cashflow nicht dasselbe ist wie der Gewinn. Während der Gewinn den Überschuss von Einnahmen über Ausgaben darstellt, bezieht sich der Cashflow auf tatsächliche Geldbewegungen. Ein Unternehmen kann also gewinnbringend sein, aber trotzdem einen negativen Cashflow haben, z.B. wenn Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen oder große Investitionen getätigt werden.

Fazit

Der Cashflow ist ein entscheidendes Finanzinstrument, das die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens beleuchtet. Er bietet wertvolle Einblicke in die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Schulden zu bedienen, in Wachstum zu investieren und seinen laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein regelmäßiges Monitoring des Cashflows ist daher für das Finanzmanagement unerlässlich.