Aufwand – Werteverzehr eines Unternehmens

Der Aufwand ist ein Einsatz oder eine erbrachte Leistung, die dazu dient einen Nutzen in einem Unternehmen zu erzielen. Es zählt keine Einnahme dazu, sondern ausschließlich alle Leistungen, die von dem Unternehmen ausgehen. Er kann in Geldeinheiten, Arbeitsstunden oder auch in Material bestehen.

Der Aufwand ist eine Größe des Rechnungswesens, die aus buchhalterischer Sicht das Kapital schrumpfen lässt. Aufwendungen sind alle Kosten, die für das Unternehmen getätigt werden und erfolgswirksam sind. Der Aufwand kann quantitativ oder qualitativ verglichen werden und wird immer über eine festgelegte Rechnungsperiode betrachtet.

Das Gegenteil des Aufwandes ist der Ertrag, zu dem Sie ebenfalls einen Eintrag online in unserem Lexikon finden.

Tipp: Alle Aufwendungen werden in der Einnahme-Überschuss-Rechnung zu den Betriebsausgaben gezählt.

Wann entsteht Aufwand?

Ein Aufwand entsteht immer dann, wenn eine Leistung für das Unternehmen erbracht wird. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Geschäftsführer eine neue Maschine für die Produktion kauft oder in den Umbau der Büroräume investiert. Er hat in diesem Fall eine geldliche Aufwendung.

Es ist ebenso ein Aufwand, wenn die Buchhaltung Überstunden machen muss, um den Jahresabschluss vorzubereiten. Die Mitarbeiter haben dann einen hohen Aufwand an Arbeitsstunden, der mithilfe der Löhne auch in den geldlichen Aufwand umgerechnet werden kann.

Bei der Herstellung von Produkten kann es außerdem eine materiellen Aufwendung geben, der dann entsteht, wenn ein Produkt aus Rohstoffen gefertigt wird. Um diese Ware herzustellen, hat das Unternehmen materiellen Aufwand.

Bitte nicht verwechseln

Wenn Sie über den Aufwand sprechen sollten Sie ganz genau wissen, was gemeint ist. Deshalb sollten Sie ihn auf keinen Fall die Begriffe Ausgaben oder Kosten verwechseln.

Unterschied zwischen Aufwand und Ausgaben

Spricht der Buchhalter von Ausgaben, meint er damit immer Geld. Eine Ausgabe muss somit kein Aufwand sein. Sie wird erst dann zu einer Aufwendung, wenn sie erfolgswirksam ist.

Unterschied zu Kosten

In der Produktion von Waren fallen in einem Betrieb Kosten an. Sie können nicht in anderen Bereichen entstehen. Ein Aufwand kann allerdings auch in allen anderen Teilen eines Unternehmens entstehen.

Arten der Aufwendungen

Es gibt verschiedene Arten des Aufwandes. Dabei wird zwischen den Aufwendungen unterschieden, die dem Zweck des Unternehmens dienen – Zweckaufwand – und den Aufwendungen, die sich nicht auf den Betriebszweck beziehen – neutrale Aufwendung.

Zweckaufwand

Zum Zweckaufwand gehören ganz klar alle Aufwendungen, die in einer festgelegten Periode zum betrieblichen Zweck geleistet wurden. Der Zweckaufwand setzt sich aus den Grundkosten und den Anderskosten zusammen.

Bei den Grundkosten handelt es sich um Kosten, die den Aufwendungen der Finanzbuchhaltung entsprechen. Anderskosten sind beispielsweise kalkulatorische Abschreibungen, kalkulatorische Zinsen oder kalkulatorische Wagnisse.

Der Zweckaufwand ergibt zusammen mit den Zusatzkosten, wie dem kalkulatorischen Unternehmerlohn, der kalkulatorischen Miete und den kalkulatorischen Zinsen die Kosten.

Der neutrale Aufwand

Unter dem Begriff neutraler Aufwand versteht der Buchhalter eine Leistung, die nicht für den Betriebszweck erbracht wurde. Auch bei Aufwendungen, die nicht in die betrachtete Periode fallen, kann es sich um neutrale Aufwendungen handeln. Zudem sind sie in Art und Höhe nicht typisch für das Unternehmen.

Dabei werden vier weitere Arten unterschieden:

  • Betriebsfremder Aufwand: z.B. Spenden, Beteiligungsverkäufe

  • Periodenfremder Aufwand: Aufwendungen, die in eine andere Periode fallen

  • Außerordentlicher Aufwand: z.B. Verluste bei Maschinenverkauf

  • Bewertungsbedingter Aufwand: z.B. außerplanmäßige Abschreibungen, auch übermäßiger Werteverzehr im Allgemeinen

Die Kennzahl in der Buchhaltung

Aufwände sind erfolgswirksam und wird deshalb immer auf Erfolgskonten gebucht. Aufwendungen wirken sich direkt auf das Eigenkapital aus und beeinflussen damit den positiven oder negativen Erfolg. Dabei müssen die Informationen, um welche Art des Aufwandes es sich handelt und woher er stammt genauso vermerkt werden, wie seine Höhe.